„tabu scham verantwortung“
Installation
konzipiert und umgesetzt für die Ausstellung
„Lagerbordelle | Sex-Zwangsarbeit in NS-Konzentrationslagern“
der Gedenkstätte Ravensbrück
Raphaela Kula
2010
Inhalt der künstlerischen Installation „tabu scham verantwortung“ ist gewalt, bearbeitung von gewalt, reflektion und konfrontation mit der verantwortlichkeit gegenüber gewalt. insbesondere sexualisierter gewalt, die nach wie vor tabuisiert wird.
das tabu verhindert auseinandersetzung, erleben und konfrontation löst nicht nur beim opfer scham aus, die scham kann zum ausgangspunkt der bewältigung genommen werden, nichtbearbeitung vergrößert die verletzungen, verstärkt das tabu
diese Installation wurde für die Ausstellung „Lagerbordelle – Sex-Zwangsarbeit in NS-Konzentrationslagern“, die in Bielefeld in der VHS vom 8.5. bis 20.6.2010 gezeigt wurde, konzipiert und umgesetzt. Die Installation ist variabel und kann an andere Örtlichkeiten angepasst gezeigt werden.
Das Urheberrecht liegt bei der Künstlerin
Elemente der Installation:
im folgenden die verwendeten Zitate/Begriffe:
„Ich habe nie darüber gesprochen. Es wissen nur Teile meiner Familie, was mir geschehen ist. Meiner Mutter z.B. habe ich nie gesagt, was geschehen ist. Auch meine Kinder wissen nichts.“
Anni Kramer (dieser Name ist ein Pseudonym zum Schutz der Persönlichkeit, Anm.d. Verf.) stammte aus einer Danziger Arbeiterfamilie, aufgrund von Sabotage in einer Munitionsfabrik wurde sie in das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück deportiert. Dort wurde sie für das Häftlingsbordell in Mauthausen rekrutiert.
„sexwork work makes you free“ Consolidated, „Tikkun-Survivor Demos“, Orchard Records, USA, 1999
Die Scham, ob man sie selbst oder ob ein anderer sie empfindet, darf niemals für das genommen werden, als was sie sich ausgibt, nämlich als stummes Eingeständnis, als ob es Anlaß gäbe, den Schamerfüllten zu ächten. aus: Serge Tisseron, „Phänomen Schmam. Psychoanalyse eines sozialen Affektes“, Ernst Reinhardt Verlag, München, 2000, S. 180
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